Am 1. August ist es soweit. Dann sind die natürlichen Ressourcen der Erde erschöpft. Das bedeutet, dass wir in den ersten sieben Monaten des Jahres mehr Kohlenstoff in Umlauf gebracht haben als Wälder und Ozeane in einem Jahr absorbieren können. Wir haben weltweit mehr Fische gefangen, mehr Bäume gefällt, mehr geerntet und mehr Wasser verbraucht als die Erde in derselben Zeit reproduzieren konnte. Alle zusammen nutzen wir so in einem Jahr mehr als wir eigentlich zur Verfügung hätten.
Wenn man genau hinschaut, fällt aber auf, dass die besser entwickelten Industrienationen einen viel höheren Verbrauch an Ressourcen haben und dadurch schwerer ins Gewicht fallen als Länder mit niedrigem Ressourcenverbrauch. Würden alle Menschen so leben wie in Indien, dann hätten wir keinen Welterschöpfungstag, denn die indische Bevölkerung verbraucht derzeit nur die Hälfte der Ressourcen, die in einem Jahr zur Verfügung stehen. Für Deutschland hingegen war der nationale Earth Overshoot Day schon am 2. Mai dieses Jahres.
Das alles wäre nicht so tragisch, wenn die Ressourcen der Erde nicht endlich wären. Ein übermäßiger Verbraucht hat zur Folge, dass die lebenswichtigen Rohstoffe in naher Zukunft endgültig aufgebraucht sein könnten. Laut Global Footprint Network (GFN) nutzt die Weltbevölkerung derzeit pro Jahr 1,7mal die verfügbaren natürlichen Rohstoffe. Der kommende Welterschöpfungstag ist somit auch eine Ermahnung weiter dafür zu kämpfen, dass das Bewusstsein für eine achtsame Ressourcenverwendung steigt. Sollte es gelingen, den Overshoot Day in den nächsten Jahren jeweils um 4,5 Tage nach hinten zu schieben, besteht eine reelle Chance um das Jahr 2050 wieder eine Balance zwischen Verbrauch und Regeneration der natürlichen Ressourcen weltweit herzustellen. Ein wichtiges Messinstrument auf diesem Weg ist der ökologische Fußabdruck. Er ist Ausdruck dafür, wieviel biologisch produktive Land- und Wasserfläche benötigt wird um den Lebensstil und –standard eines Menschen zu ermöglichen. Diese Flächen werden den durchschnittlich verfügbaren Land- und Wasserflächen gegenübergestellt, die sehr unterschiedlich produktiv sind. Durch standardisierte Methodik ist ein weltweiter Vergleich erst möglich. Neben Messgrößen, wie bebautem Land, Fischereigebieten, Wald-, Weide- und Anbauflächen ist der CO₂ Verbrauch eine herausragende Größe im Kampf um den Klimaschutz.
Der weltweite CO₂ Fußabdruck macht ca. 60% des gesamten ökologischen Fußabdrucks der Menschheit aus. Dabei sind die CO₂ Emissionen weitaus mehr als Abgase und Flugzugkerosin. Auch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung vieler Waldflächen weltweit haben großen Einfluss darauf. Dadurch wird die Fähigkeit der Natur Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu absorbieren genauso geschwächt wie durch intensive Landwirtschaft und die Überfischung der Ozeane. Eine Veränderung des CO₂ Ausstoßes hat somit weitreichende Ausmaße. Durch gezielte Veränderung der CO₂ Emissionen im täglichen Leben ist somit auch eine Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks machbar. Hierin liegt vielleicht eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Denn wer nicht weiß wieviel er verbraucht, kann auch nicht wissen wieviel er vermeiden oder kompensieren könnte.
Haben wir ihr Interesse geweckt? Auf unserer Webseite finden Sie weitere Informationen rund um das Thema Klimaschutz. Testen Sie doch auch unseren CO₂ - Rechner. Hier können Sie unverbindlich ihr eigenes Leben mal unter die Lupe nehmen und Ihren persönlichen CO₂ Verbrauch berechnen. Sie finden Ideen und Vorschläge, wie Sie im Alltag an unterschiedlichen Stellen CO₂ vermeiden können. Und da, wo es sich nicht vermeiden lässt CO₂ zu produzieren, zeigen wir Ihnen einige Möglichkeiten auf, wie Sie unkompliziert ihren CO₂ Ausstoß kompensieren können und dabei noch Gutes tun.